WAS SIE SCHON IMMER ÜBER GLUTEN WISSEN WOLLTEN
Inhalt
Erfahrungen aus meiner Praxis
Wie viele von Euch schon oft in meinen Sendungen gehört haben, rege ich immer wieder neu dazu an, auf Weizen zu verzichten, damit es mit dem Gewicht und dem Stoffwechsel klappt. Leider kann ich dort ja nicht alles erzählen, was ich gerne erzählen würde. Deshalb jetzt für Euch auf diesem Weg.
Ich möchte Euch darüber informieren, was Weizen in unserem Körper macht. Leider aber nicht nur Weizen, sondern mittlerweile jedes Gluten – und damit jedes Getreide, das Gluten enthält: Roggen, Dinkel, Gerste, Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen), Einkorn, Grünkern und Emmer.
Gluten ist das Klebereiweiß in unserem Getreide.
Was ist das Problem?
Bei Weizen wissen wir, dass dieser vor ca. 30 Jahren umgezüchtet wurde. Das Ziel war: mehr Ertrag, nicht so wetteranfällig, mehrere Ernten pro Jahr, resistent gegen Ungeziefer. Ab ins Labor damit und mal ordentlich dran herumexperimentiert.
Was dabei herauskam, ist der heutige Zwergweizen, auch synthetischer Weizen genannt, der von der eigentlichen ernährungsphysiologischen Struktur nichts mehr mit dem ursprünglichen Weizen zu tun hat.
Was wurde bei dem Gluten gemacht?
Das Gluten, besonders dessen Bestandteil Gliadin, wurde dermaßen verändert, dass er für uns Menschen (und auch Tiere) nicht mehr verträglich ist.
Warum? Das Gliadin ist in der Lage, die Darmschleimhaut anzugreifen. Man kann es sich wie ein kleines Messer vorstellen, dass die Darmschleimhaut einritzt. Die Schleimhaut bekommt Löcher und entzündet sich. Das führt zu einem leaky gut – einem undichten Darm.{{ product=4bbbd1cd0cc549599e3de0746a764b01 }}
Die Verbindungen zwischen den Darmzellen lösen sich, Zellen sterben vermehrt ab. Werden diese nicht schnell genug ersetzt, entstehen in der sehr dünnen Darmschicht Löcher. Dies geschieht durch den Botenstoff Zeolin. Gluten löst eine massive Flut von Zeolin aus.
Eine Kettenreaktion
Glutenverzehr – Bildung von Zeolin – Angriff auf die Schleimhaut – jetzt kann Gliadin ans Werk gehen und die Schleimhaut noch mehr schädigen – Fremdstoffe kommen ins Blut und lösen eine negative Immunantwort aus. Der Körper ist somit im Alarmmodus. Es entstehen chronische Entzündungen.
Zudem hemmen Gluten und andere Bestandteile im Getreide die Verdauungsenzyme, die Kohlenhydrate und Proteine abbauen. Was die Verdauung noch einmal erschwert.
Wir sind nicht alle gleich.
Je nach körperlicher Veranlagung werden dann unterschiedliche Organe oder Systeme im Körper angegriffen – daher die große Vielzahl an Problemen, die daraus entstehen können. Ich finde, das muss man nicht alles im Detail verstehen.
Wichtig ist: ausprobieren, ob die persönlichen Beschwerden nachlassen, wenn man Gluten eine Zeit lang meidet. Aus meiner Erfahrung kann man das bei kleineren Schwierigkeiten (Verdauung) schon nach einigen Tagen spüren. Bei Erkrankungen kann es etwas dauern. Ich empfehle eine Karenz von 6 Wochen, um es sicher beurteilen zu können.
Mit welchen Beschwerden bringe ich in der Praxis Weizen, leider aber auch alle anderen glutenhaltigen Getreidesorten in Verbindung?
Mögliche Symptome einer Glutenunverträglichkeit sind:
- alle Magen-Darm-Probleme
- Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl, Bauchweh
- Allergien jeglicher Art
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Übergewicht
- Bauchfett
- Heißhunger/Zuckersucht
- dicker Bauch, geblähter Bauch
- »Hirnnebel«
- schlechte Laune
- Depressionen
- andauernde Müdigkeit
- Schlafprobleme: gestörtes Ein- und Durchschlafen, schweres Aufwachen
- schlechte Konzentration
- sämtliche Zivilisationskrankheiten, denn diese beginnen meist mit einer Entzündung
- Hautprobleme
- Schleimhautprobleme
- Ängste
- Insulinresistenz
- Demenz
- ADHS
- Nervenstörungen
- Sodbrennen
- oxidativer Stress
- »biologisches Rosten«
- Reizdarm
- Fibromyalgie
- Arthritis
- Hashimoto
- Schilddrüsenerkrankungen
- unnatürliche Faltenbildung
- Entzündungen jeglicher Art
Gluten wird mittlerweile bei nahezu jeder Krankheit als Auslöser in Betracht gezogen.
Und jetzt haltet Euch fest: Durch die Veränderung des Glutens hat Weizen inzwischen einen höheren glykämischen Index als Haushaltszucker! Das bedeutet, dass der Verzehr von Weizen Heißhunger und Lust auf mehr macht.
Weizen wird innerhalb kürzester Zeit zu Zucker zerlegt. Dieser Zucker muss raus aus dem Blut, es wird massiv Insulin ausgeschüttet. Als Folge davon wird der Zucker als Bauchfett gespeichert – bekannt auch als Weizenwampe. Dieses Bauchfett ist stoffwechselaktiv. Das hört sich zunächst recht positiv an, ist es aber nicht – denn das stoffwechselaktive Fett fördert Entzündungen im Körper und macht uns unglaublich viel Ärger. Nicht nur optisch, sondern auch gesundheitlich. Ich werde es hier nicht schaffen, Euch alle negativen Aspekte von Weizen und Gluten aufzuzählen – die Liste wäre so umfangreich, sie würde alle Kapazitäten sprengen. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr Euch im Internet oder in Büchern zu wahren Profis ausbilden. Müsst ihr aber nicht, denn die Basics sind alle hier beschrieben.
Was ich mit diesem Post möchte: Euch allen Mut machen, es mal auszuprobieren. Meidet einfach versuchsweise für 4–6 Wochen jedes Gluten und beobachtet Euch dabei. Das gilt besonders für all diejenigen, die an Erkrankungen leiden, denn in diesem Zusammenhang habe ich in meiner Praxis schon viel Positives beobachten dürfen.
Dieses Wissen kann euer Leben verändern.
Wer das herausfinden möchte, lässt einfach das Gluten weg und berichtet mir dann. Es ist wirklich gar nicht so schwer.
Macht Euch keinen Stress, wenn das Ganze nicht sofort klappt. Und was mir noch sehr wichtig ist: Bitte greift als Alternative nicht zu glutenfreien Produkten. Diese enthalten meist Maismehl, Maisstärke oder Reismehl von weißem Reis. Dann hättet Ihr zwar nicht das Problem, dass das Gliadin Eure Darmschleimhaut anritzt, aber diese Mehle haben einen noch höheren glykämischen Index. Das bedeutet Heißhunger – und auf keinen Fall eine Reduzierung des Bauchfetts, also keine Gewichtsabnahme.
Ein paar Tipps:
Im Bioladen gibt es hochwertige glutenfreie Brote zu kaufen. Sie bestehen aus Buchweizen, Hirse, Quinoa oder Amaranth. Die angebotenen glutenfreien Mehle für Kuchen oder Brot sind nicht zu empfehlen, da es sich hierbei um genau die Mehle handelt, die Maisstärke oder weißen Reis enthalten. Das bedeutet für uns: Der Blutzucker steigt schnell stark an und fällt genauso schnell und stark wieder ab. Die Folge sind Heißhunger, Bauchfett und Übergewicht. Wer Brot backen möchte, der kann von diesem Mehl z. B. 100 g nehmen und den Rest mit Buchweizenmehl, Braunhirsemehl, Haferflocken, Power Porridge Classic (damit backe ich sehr viel), Leinsamen oder Chiasamen ergänzen.
Wichtig zu wissen:
Bei manchen von uns reicht es schon aus, den Weizen aus der Ernährung zu streichen, denn das Gluten des Weizens wurde am meisten verändert – oder besser gesagt, denaturiert. Andere hingegen müssen auf jedes Getreide mit Gluten verzichten, um zu gesunden. Das hängt sehr von individuellen Vorerkrankungen, dem Zustand des Immunsystems und der generellen Darmgesundheit ab
Der eine verträgt mehr Gluten, der andere weniger, viele gar keins. Probiert es aus.
Ihr habt bisher jeden Tag Weizen gegessen und lasst ihn jetzt weg?
Dann kann es sein, dass Ihr so etwas wie Entzugserscheinungen bekommt:
- schlechte Laune
- Hunger
- das Gefühl, nicht mehr satt zu werden
- Unkonzentriertheit
- Gereiztheit gegenüber allem und jedem
Keine Sorge – all das vergeht. Beim einen schneller, bei der anderen langsamer. Was hilft: abwarten, sich bewegen und ausreichend Wasser trinken.
Alles Liebe
Eure Nicola